Montag, 3. August 2009

"Heal the world...."

Was machen 1.500 Eintrachtfans eingekesselt im Wald am Bieberer Berg? Richtig, sie singen. Und was singt man anderthalb Stunden vor Anpfiff der Mutter aller Derbys? Richtig, "Heal the World" von Michael Jackson. Was auch sonst...ebenso hätte es auch "Ganz in weiß" von Roy Black sein können, hätte auch gepasst. Aber jetzt drehen wir die Zeit ein wenig zurück....

Viel zu früh sind wir von Monnem aus nach Seeheim gefahren. Dort hat mir der Wahlschweizer erst mal ein neues Familienmitglied vorgestellt - Yünus, vier Jahre alt und die gleichen braun-grünen Augen wie er selbst. Ne, Spaß beiseite - es war ein kleines, knuffiges, fuchsrotes Fellknäuel:


Da fiel sogar mir - dem knallharten Tschänauer - die Entscheidung schwer, ob ich nun mit dem Kleinen spiele, oder zum Spiel fahre.

Wir sind dann doch los, haben noch den Steffen und den Kilian eingepackt und waren gegen noon am Südbahnhof FFM. Von dort gings dann mit der Bahn zum Mühlberg und von dort sind wir dann zum Rudererdorf gelaufen. Das war schon ganz schön weit. Wir kamen auch pünktlich um fünf vor eins an, sahen aber nur noch den Rücken des bereits entrückt abgerückten Mobs. Also beeilten wir uns und fanden alsbald Anschluß. So ein Aufgebot an Schutzmännern sieht man wirklich selten. Die genau Anzahl will man uns aus taktischen Gründen verschweigen, aber es waren mehr als 1.000.

Der Lindwurm schob sich mehr oder weniger friedlich durch das Dreckloch und nach gefühlten acht Stunden kamen wir schon am Stadion an. Zwischendurch gabs ein wenig Geschubse und Gerenne, aber nix besonderes. Und wer sich in die erste Reihe stellt, darf sich nicht wundern wenn er Tribut zollt. Besonders ärgerlich und auch gefährlich waren die hirnlos in die Menge geworfenen Böller - ich erinnere gerne hierbei an Georg Koch, der wegen so einem Scheiß seine Karriere beenden mußte!
Schön anzusehen war unser Troß vor allem deswegen, weil sich viele an das einfach umzusetzende Motto "alle in weiß" gehalten haben. Das sah einfach stark aus!

Kurz vor dem Stadion, in besagtem Waldstück, begann eine in der Form noch nie erlebte Blockabfertigung. Drei Mulden wurden als Teiler so positioniert, dass man links und rechts an der ersten vorbei ging um dann frontal auf die anderen beiden, dahinter stehenden zu treffen. Der schmale Durchlaß zwischen der ersten und denen dahinter wurde von 1312ern versperrt, welche auf Zuruf dann entwender links oder recht kleine Grüppchen durchließen. man ging dann durch ein Polizeispalier zur Einlaßkontrolle. Dadurch dass sich direkt hinter den Mulden ein kleine Lichtung eröffnete, die von 1312ern gesäumt war, hatte man den Eindruck man würde als Christ in die Arena geführt um dort zum Fraß vorgeworfen zu werden.
Die Einlaßkontrollen waren dann unterer Standard und so waren wir dann schnell im Stahlrohrparadies. Dort haben wir es uns aber rechts unten auf der Steintribüne bequem gemacht und saßen dort zum ersten Mal seit 5h - was eine Wohltat.

Der Spielverlauf ist einfach zu beschreiben: Bundesligist müht sich, ist zwar überlegen aber ohne zwingende Torchancen. Wie erwartet bricht dann der Amateurverein in der 60. Minute ein und der höherklasssige macht verdient 3 Buden.

Nach dem Spiel kam die Mannschaft an den Block um sich feiern zu lassen und hat dort - sehr coole Aktion! - die Trikots gegen die Ultra-Unterhemden getauscht!

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