
„Fubu, Du bist doch spontan!“. So harmlos begann am Samstag das Telefongespräch mit dem Tobi. Und ob! Da werde ich dem Jungspund doch gerade noch mal zeigen können, was er von einem Mittdreißiger mit Eigenheim noch lernen kann. Sonntag dann das nüchterne erwachen um halb acht. Schnell noch Mobilat und ABC-Pflaster in den Beutel mit den Angoraellenbogenwärmern und nach zwei Prostagutt forte mit einem Esslöffel Sanddorn ging es auf den Weg über Darmstadt nach Steinbach. Gegen halb elf fanden dann Suse, Tube und ZoLo den Weg auf die Autobahn nach Hamburg. Mit im Gepäck Musik der frühen Neunziger, ein 10l-Eimer finger-food, die Kindertagesstättenration Süßigkeiten, Kaffee und leckerer Rührkuchen mit Farbgebung „Biblis“ (Dank an "vorsorgende-Übermama"-Suse).
Der Schriesheimer lenkte uns sicher ans Volksparkstadion, wo wir bereits von echtem Hamburger Wetter begrüßt wurden. Waagrechter Regen bei 9°C. Der Wind-chill-factor machte daraus eine gefühlte Temperatur von -12°C. Parallel zum Sport in der Arena fanden in der Color-Line-Bude die internationalen deutschen Meisterschaften im Gardetanz statt. Zumindest ließ das Publikum und die Musikbeschallung darauf schließen. Ebenso deren Hauptverkehrsmittel:

Kurz nach Anpfiff dann schon das erste Tor der Lüneburger. Ein harmloser Kopfball von dem Spieler den ich am meisten hasse schwebte aufs Tor, Oka riß eine Furche in den Rasen, kam aber nicht vom Fleck und so lagen wir in Minute 5 schon zurück. Das machte deutlich, dass das Spiel vom Rasen und vom Oka entschieden würde. Im weiteren Verlauf bestätigte sich dies. Ein verlängerter Kopfball, ein flacher Schuß unter Oka durch und ein Abpraller besiegelten die Niederlage. Einzig Soto konnte durch ein klassisches „Weissenberger Flanke, ich Kopf, Tor“ die Schmach schmälern.
Abseits des Spiels gab es zwei aufregende Szenen:
- ein Vollidiot meinte er müsse mit seinem Superheldenkostüm in warngelb ein Banner zurechtzupfen um dann noch die Stehplatzgäste zum Tanz aufzufordern. Der Bitte wurde großzügig nachgekommen. Als dann die Narrenzunft Grün-weiß Seevetal zum Formationstanz rief, verließ der innere Kreis der Frankfurter die Tanzfläche - klares Busprinzip: wenn der Bus voll ist, müssen erst drei Leute aussteigen, damit drei andere einsteigen können.
- als BK einen leicht getretenen, flachen Pass aus halbrechter Position an der Kante zum Fünfmeterraum in spitzem Winkel über das gegnerische Tor klärte, echauffierte sich der Gästebereich. Die kurze Zeit später durchgeführte Auswechslung des Schützen wurde dann per Akklamation mit Zweidrittelmehrheit goutiert.
Im Taunus angekommen wechselten die Fahrzeuge und um 01:58 Uhr schloß ich meine Wohnungstür auf, um sie gerade mal fünfeinhalb Stunden später (07:30 Uhr) wieder zuzuschließen und zur Arbeit zu gehen. Jetzt ist nachmittag und mir gehen allmählich die Lichter aus.
Fazit:
- Ich bin immer noch nicht zu alt für so einen Shit
- Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß
- Steht endlich zur Konsequenz Eures Handelns! Wenn ich meinem Gastgeber auf die Füße Pisse, darf ich mich nicht beklagen, wenn er mich zur Tür begleitet!
- Nein, es ist nicht gut, was der Hopp da macht und ja, es ist auf gleichem Niveau wie Bayer oder WOB.
- Der Passat ist ein souveränes Auto!
- Es ist nicht schön einen eigenen Spieler auszupfeifen und desen Auswechslung zu feiern. Aber wenn jetzt einer kommt mit "armer Kerl, Selbsbewußtsein" dem sei folgendes gesagt: Wir reden hier vom PROFI-Fussball. Das ist nicht Germania Degerloch, sondern BUNDESLIGA! Und wenn ich gegen den TSV Kemnat eine Großchance vergeige und beim KV Plieningen aus acht Metern vor dem Tor einen flachen Paß zwölf Meter übers Tor zimmere, dann muß ich eigentlich um meine Auswechslung bitten, bevor der Trainer mich in zweite Mannschaft steckt. Und glaubt mit, gegen ARCES Corsari II zu spielen macht keinen Spaß!
2 Kommentare:
Jaja, spontan ist er - der Gute! Danke für den Bericht, Fabian!
Wer wurde beim Auswechseln ausgepfiffen? Köhler? Und warum war der Gästeblock am Ende nurnoch halbvoll?
Greetz Matze
Womit wohl alle offenen Punkte beantwortet wären, DANKE!
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