Montag, 31. März 2008

Leverkusen

Der Tag ist schnell zusammengefasst. In Tobis Clio zum Kilian, von dort mit Kilians Mutters Golf nach Leverkusen. 10min vom Stadion entfernt geparkt (Luftlinie 4min) und noch genügend Zeit gehabt, mit dem kürzlich vorgestellten Steinbach Mob noch etwas zu trinken.
Leider war meine neue Digicam noch nicht in der Post, so dass dieser Beitrag ohne Bilder auskommen muß.
Das Spiel ist ebenfalls schnell erzählt:
- Kießling bringt uns in Führung
- Leverkusener Sturm macht erfolglos Druck
- Mantzios erlöst uns durch das frühe 2:0 in der 89. Minute oder so.
Nach Abpfiff dann ein Mannheim-Revival: Support bis Viertel vor sechs mit allem was dazu gehört, auch längst verschollen geglaubtes Liedgut wurde ausgepackt.
Rückfahrt ebenso unspektakulär mit einer Ausnahme: Der Mannschaftsbus parkte auf einem Rasthof vor dem BurgerKing! Leider haben wir das zu spät gesehen.

Das schönste Land in Deutschlands Gau’n


"Kaaaarlsruhe" .... "HURENS*HNE"

"Call and Response ist ein charakteristisches musikalisches Merkmal traditioneller afrikanischer Musik" (Wikipedia) - demnach muß wohl der EFC Kamerun für diese Form der Gegnerverhöhnung verantwortlich gemacht werden. Die Karlsruher hatten aber alsbald ein Einsehen und unterließen diesen müden Versuch, sich uns stimmungstechnisch zu widersetzen. Eigentlich hätte während des Badenserlieds ein zünftiges "Wir sind die geilen Jungs aus der Landeshauptstadt! F*cken oder was? Fi*ken oder was!" hallen müssen, aber bis ich das erleben darf werden wohl noch einige Dekaden vergehen.

Aufgeschreckt durch die Panikmache der Staatsmacht, der Herren Schäuble, der Ultra-Gruppierungen, der Forumsuser und Edeka-Angestellten, fuhren der Tube und ich schon recht früh nach Karlsruhe. Nachdem wir einen aussichtsreichen Parkplatz in der Nähe des Wildparks gefunden hatten, ließen wir uns Einlass gewähren und trafen uns mit den "Eh-da's" - also denjenigen, die eh da sind. Bzw. die immer eh da sind wenn die Eintracht spielt, der sogenannte Steinbach Mob.
Tube hatte sich als einziger dem Wetter entsprechend angezogen und trug unter der Winterjacke noch einen Fleecepulli (weswegen er auf dem Foto noch fetter aussieht als sonst). Trotz eisiger Temperaturen (gefühlte 15°C, Sonnenschein), kamen die ersten Busse vom Bahnhof mit rausgetretenen Scheiben an. Das macht immer einen guten Eindruck und ist dem angespannten Verhältnis von grün-weiß zu schwarz-weiß-rot immer zuträglich.

Die Einlaßkontrollen waren so konsequent wie erwartet (nur vom Matzel nicht), es gab sogar vereinzelt Teppiche auf denen man barfuß stehen konnte, während die Ordner die Schuhe zerlegten. Dies verlief jedoch alles in allem recht friedlich. Im Block folgte dann eine erneute Kontrolle. Warum man aber ein leeres Hipbag abgeben muß, entzieht sich meinem Verständnis. Aber man darf auch nicht allzuviel von jemandem erwarten, der samstäglich Männern in den Schritt greift und auch sonst nicht viel Auslauf hat.
Warum der Matzel mit seinem blauen Pulli reingelassen wurde verstehe ich immer noch nicht, ebenso wie ich es nicht verstehe, dass man mit einem blauen Eintracht-Trikot zum Spiel gegen den KSC geht.

Der Block war voll, das Wetter schön und die Stimmung dementsprechend hervorragend. Das Motto "black block" konnte gut umgesetzt werden. Nur der Matthias hatte von alldem nichts mitbekommen und paßte so gut zu uns wie Albert streit zur Champions League.

Die Eintracht überzeugte auf dem Platz und hatte viele gute Chancen, die in alter Manier nicht genutzt wurden. Daher ist der Sieg hochverdient und hätte höher ausfallen müssen. Matthias mußte ganz dringend weg und verließ uns schon ein wenig eher.
Auf dem Weg zurück zum Auto hatte sich die Polizei etwas ganz feines ausgedacht. Die Bahnfahrer wurden in die Busse gepfercht und die Busfahrer zu den Bussen geleitet. Die Fan-Busse standen halb im Wald auf einer Wiese. Der Weg dorthin kreuzte die am Stadion vorbeiführende Straße und damit den Heimweg vieler bzw. fast aller Karlsruher. Was macht man da logischerweise?
Richtig, man zäunt alles ein und errichtet eine Absperrung mir grünen Ranken am Spalier. Auf der einen Seite der Karlsruher Mob, dazwischen Zaun und Punching-Crew und auf der anderen Seite der Frankfurter Mob. Provokationen blieben nicht aus und es folgte das übliche Katz-und-Maus Spiel. Tobi und ich schlugen uns daran vorbei durch den Wald zwischen Vereinsheimen durch zu unserem Parkplatz und kamen auch ganz gut weg. Ca. 100m vor dem Auto bekam ich eine SMS vom Matthias der fragte, ob/wie/ob überhaupt wir schon dem Kessel entrinnen konnten. Da haben wir ein wenig geschmunzelt und ihm unseren Fluchtplan zugespielt.

Den Berichten zurfolge verlief Zugfahrt nach Frankfurt recht reibungslos, wurde dann aber durch die Deeskalationsstrategie der Polizei frontal getroffen und endete in einer Entrümpelungsaktion im Frankfurter HBf. Dazu ein paar Fragen:
1. warum muß immer einer die Notbremse ziehen?
2. warum hat die Polizei kein Fingerspitzengefühl?
3. kann es verwundern, dass Bistrotische fliegen, wenn die PunchingCrew einen Fan aus der Masse zieht?

Neue Reihe auf diesem Kanal: Toiletten im Gästeblock, heute das Modell Pferdebox

Montag, 3. März 2008

Steife Brise aus dem Norden

[hier der link zum Artikel in 11Freunde der das Banner erklärt]

„Fubu, Du bist doch spontan!“. So harmlos begann am Samstag das Telefongespräch mit dem Tobi. Und ob! Da werde ich dem Jungspund doch gerade noch mal zeigen können, was er von einem Mittdreißiger mit Eigenheim noch lernen kann. Sonntag dann das nüchterne erwachen um halb acht. Schnell noch Mobilat und ABC-Pflaster in den Beutel mit den Angoraellenbogenwärmern und nach zwei Prostagutt forte mit einem Esslöffel Sanddorn ging es auf den Weg über Darmstadt nach Steinbach. Gegen halb elf fanden dann Suse, Tube und ZoLo den Weg auf die Autobahn nach Hamburg. Mit im Gepäck Musik der frühen Neunziger, ein 10l-Eimer finger-food, die Kindertagesstättenration Süßigkeiten, Kaffee und leckerer Rührkuchen mit Farbgebung „Biblis“ (Dank an "vorsorgende-Übermama"-Suse).
Der Schriesheimer lenkte uns sicher ans Volksparkstadion, wo wir bereits von echtem Hamburger Wetter begrüßt wurden. Waagrechter Regen bei 9°C. Der Wind-chill-factor machte daraus eine gefühlte Temperatur von -12°C. Parallel zum Sport in der Arena fanden in der Color-Line-Bude die internationalen deutschen Meisterschaften im Gardetanz statt. Zumindest ließ das Publikum und die Musikbeschallung darauf schließen. Ebenso deren Hauptverkehrsmittel:

Vom Oberrang hatten wir dann einen prima Blick auf unseren Stehplatzbereich sowie auf den Rasen, auf den zeitgleich mit unserer Ankunft die Adlerträger aufliefen. Joa, bei der Anzahl der Verletzten sah das recht übersichtlich aus.
Kurz nach Anpfiff dann schon das erste Tor der Lüneburger. Ein harmloser Kopfball von dem Spieler den ich am meisten hasse schwebte aufs Tor, Oka riß eine Furche in den Rasen, kam aber nicht vom Fleck und so lagen wir in Minute 5 schon zurück. Das machte deutlich, dass das Spiel vom Rasen und vom Oka entschieden würde. Im weiteren Verlauf bestätigte sich dies. Ein verlängerter Kopfball, ein flacher Schuß unter Oka durch und ein Abpraller besiegelten die Niederlage. Einzig Soto konnte durch ein klassisches „Weissenberger Flanke, ich Kopf, Tor“ die Schmach schmälern.
Abseits des Spiels gab es zwei aufregende Szenen:
  • ein Vollidiot meinte er müsse mit seinem Superheldenkostüm in warngelb ein Banner zurechtzupfen um dann noch die Stehplatzgäste zum Tanz aufzufordern. Der Bitte wurde großzügig nachgekommen. Als dann die Narrenzunft Grün-weiß Seevetal zum Formationstanz rief, verließ der innere Kreis der Frankfurter die Tanzfläche - klares Busprinzip: wenn der Bus voll ist, müssen erst drei Leute aussteigen, damit drei andere einsteigen können.
  • als BK einen leicht getretenen, flachen Pass aus halbrechter Position an der Kante zum Fünfmeterraum in spitzem Winkel über das gegnerische Tor klärte, echauffierte sich der Gästebereich. Die kurze Zeit später durchgeführte Auswechslung des Schützen wurde dann per Akklamation mit Zweidrittelmehrheit goutiert.
So unaufgeregt wie auf der Hinfahrt gestaltete sich auch die Rückfahrt, unterbrochen von einer Pause beim Burger-King-Bauchladen, wo wir auf eine Gruppe Turniertänzer trafen.
Im Taunus angekommen wechselten die Fahrzeuge und um 01:58 Uhr schloß ich meine Wohnungstür auf, um sie gerade mal fünfeinhalb Stunden später (07:30 Uhr) wieder zuzuschließen und zur Arbeit zu gehen. Jetzt ist nachmittag und mir gehen allmählich die Lichter aus.

Fazit:
  1. Ich bin immer noch nicht zu alt für so einen Shit
  2. Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß
  3. Steht endlich zur Konsequenz Eures Handelns! Wenn ich meinem Gastgeber auf die Füße Pisse, darf ich mich nicht beklagen, wenn er mich zur Tür begleitet!
  4. Nein, es ist nicht gut, was der Hopp da macht und ja, es ist auf gleichem Niveau wie Bayer oder WOB.
  5. Der Passat ist ein souveränes Auto!
  6. Es ist nicht schön einen eigenen Spieler auszupfeifen und desen Auswechslung zu feiern. Aber wenn jetzt einer kommt mit "armer Kerl, Selbsbewußtsein" dem sei folgendes gesagt: Wir reden hier vom PROFI-Fussball. Das ist nicht Germania Degerloch, sondern BUNDESLIGA! Und wenn ich gegen den TSV Kemnat eine Großchance vergeige und beim KV Plieningen aus acht Metern vor dem Tor einen flachen Paß zwölf Meter übers Tor zimmere, dann muß ich eigentlich um meine Auswechslung bitten, bevor der Trainer mich in zweite Mannschaft steckt. Und glaubt mit, gegen ARCES Corsari II zu spielen macht keinen Spaß!
@Kilian, vielleicht sollten wir ihm mal die grünen Schuhe empfehlen!