Donnerstag, 17. Mai 2007

Nie mehr zweite Liga

Als ich am Samstag gegen 22.30 Uhr zwischenzeitlich in der Odenwaldstrasse aufgeschlagen bin und die obligatorische Frage meiner Eltern mit den Worten „Schön war es!“ beantwortete, hatte ich nicht gelogen.

Es war tatsächlich schön. Nicht weniger, aber auch nicht mehr. Für alle die nicht dabei waren, noch mal kurz zusammengefasst:

- AUSWÄRTSSIEG!!!
- KLASSENERHALT!!!
- Die ballorientierte Studentenbewegung wurde in die zweite Liga geschickt
- Die holländischen Kartoffelkäfer sind ebenfalls wieder wo sie hingehören
- Kämpferische und taktische Glanzleistung geboten
- Gazprom 06 verliert die Tabellenführung
- Die Eintracht schlägt eine Spitzenmannschaft (die an diesem Spieltag dem Titel einen Schritt näher kommen konnte) im fremden Stadion – und das auch noch verdient!
- Nebenbei innerhalb von 90 Minuten die Früchte einer ganzen Saison geerntet und dem explosionsartig durchtickenden Gästemob zum Verzehr vorgeworfen

Der Tobi hat das Live-Erlebnis Klassenerhalt dieses Jahr verpasst. Der Fabian jenes Ereignis nun schon zum zweiten Mal in Folge; was mich daran zweifeln lässt, dass man mit dem guten Jungen überhaupt Erfolg im Stadion haben kann. Wie auch immer: Tobi & Fabian: IHR SEID SOWAS VON SAUBLÖD!!! Nichts lag jetzt näher, als die obligatorische SMS mit dem Inhalt: „Ihr habt KAUM was verpasst“ zu verschicken. Allerdings fehlte hierzu leider die solide Basis. Naja, nächstes Jahr wieder; zumindest für den Fabian.

Zurück zum Thema: hier war eigentlich nix dabei, was wir nicht jedes Wochenende erleben. Standard; einfach ein schöner Nachmittag… Aber der Richtigkeit halber alles in Reihenfolge:

Los ging es am Samstag zu unzumutbar früher Stunde – gegen 7 Uhr. Auf zu Europcar um die Mühle abzuholen. Dort wurde ich informiert, dass der zweite Fahrer des Wagens ebenfalls persönlich mit seinem gültigen Führerschein antanzen muss um den Wagen fahren zu dürfen. Also rasch den Kilian in DA und Steffen und Gerd in Seeheim eingesammelt und zurück zu Europcar. Der etatmässige Fahrer Steffen fiel kurzfristig aus, da sein Führerschein unauffindbar war. Also sprang der Kilian in die Rolle ein, was allerdings gleich zum Anfang zu einem Problem zu werden schien. In Mittelpunkt stand hier der Abgleich von Kilians Führerscheindaten mit dem Europcar-Zentralrechner:

Verkäufer: Sie wohnen immer noch in der Mannheimer Strasse in Schriesheim?
Kilian: Äh, ne… definitiv nicht. Ich habe sowieso noch nie ein Auto bei Europcar geliehen, von daher haben Sie sicher nicht meine Daten.
Verkäufer: Dochdoch! Mit Ihrem Führerschein ist schon mal bei uns ein Auto ausgeliehen worden. Von einem Kilan Schmidt, wohnhaft in der Mannheimer Strasse in Schriesheim.
Kilian: Da bin ich in meinem Leben noch nie gewesen. Geschweige denn wohn ich da! Ich kenn auch keine Sau aus Schriesheim
Matze: Ich schon: EINE. Aber ich kann bezeugen, dass der Kollege hier nicht da wohnt!
Kilian: Ach stimmt, EINE kennen wir…

Dieser Dialog wiederholte sich (beinahe wortwörtlich) rund 3-4 Mal bis er uns dann persönlich die Daten vom Bildschirm mit Kilians Führerschein abgleichen liess. Tatsächlich stimmte es überein. Der Europcar-Mann schien schon kurz davor, die Bullen zu rufen. Stattdessen fragte er noch mal: Sind sie wirklich ganz sicher, dass Sie NOCH NIE bei Europcar ein Auto gemietet haben – muss auch nicht hier gewesen sein, sondern irgendwo in Deutschland.

Kilian: Auf keinen Fall – NEIN. Das heisst: Moment…. Als wir in München waren und die Karre draufgegangen ist haben wir uns ein Auto gemietet und zwar über meine Kreditkarte. Könnte sein, dass das bei Europcar war.

Plötzlich schloss sich der Kreis und auch die Schriesheimer Adresse machte plötzlich Sinn. Wie gesagt: Eine Sau kannten wir ja von da. Zuletzt konnte ich den Typ von Europcar noch ein wenig schocken. Der Kilian wollte nun natürlich wissen, ob die Daten wirklich an jenem Tag ins System gelangt waren und fragte den Typ: Können Sie darin eventuell sehen, wo das Auto ausgeliehen wurde? Muss irgendwo in der Nähe von Augsburg gewesen sein!“. Ich warf darauf noch ein kurzes „Am 26. Januar 2006“ ein, was mir die Abteilung „nutzlosem Wissen“ meines Hirns irgendwie in den Arbeitsspeicher gespült hatte. Der Blick von Herrn Europcar war leicht Angst erfüllt. Mir persönlich macht dieses Wissen aber am meisten Angst – das ist ein Fakt! Wie pflegt Monk immer zu sagen: Es ist eine Gabe und ein Fluch zugleich!

Die nächsten paar Stunden Fahrt verliefen dann ausgesprochen ereignislos, abgesehen davon, dass ich einige weitere Auszüge aus meinem unnützen Wissen preisgeben konnte. Seitdem zweifel ich allerdings daran, dass dieses Wissen wirklich unnütz ist. Wer weiss: vielleicht kommt der Tag an dem mein Leben davon abhängt, alle 18 Bundesligaklubs in 50 Sekunden aufzuzählen oder aber 6 Frauen-Bundesligisten zu kennen. Wenn auch nicht mein Leben: einige undotierte Titel auf der Bremenfahrt 2006/2007 konnte ich damit ergattern.

Gegen 13.45 Uhr bauten sich dann die Masten des Weserstadions am Horizont auf und schon kurz später (umgerechnet 800 Wahlplakate alias 500 Meter) stellten wir unser Gefährt im grössten Schlammloch Deutschlands ab und wanderten zum Stadion. Dort angekommen wurde erstmal ein kühles Haake-Pils verhaftet und ein letztes Mal alle mathematischen Möglichkeiten durchgegangen, mit denen wir trotz einer Niederlage die Klasse würden halten können.

Der Regen trieb uns dann früh in den Block und direkt am Eingang schien ein geradezu perfekter Platz für uns. Im Laufe des Spiels verfluchten wir allerdings die Idee, uns hier hinzustellen weil alle, aber auch wirklich ALLE Leute in diesem verdammten Block unser schmales Gässchen benutzten, um sich ins andere Ende der Kurve zu zwängen. Dabei trugen Steffen und Gerd meines Wissens einige Quetschungen von den Sitzplatz-Vorrichtungs-Reihen (wie heissen die dämlichen Dinger eigentlich) davon. Nur eine Reihe weiter vorne oder weiter hinten und alles wäre perfekt gewesen; so war es aber die absolute Hölle. Es war wirklich grausam. Dabei sei anzumerken, dass in diesem Block mal mindestens 30% mehr Leute waren, als jeder noch so sadistische Brandschutzbeauftragte jemals durchgehen lassen könnte. Von heute an, spreche ich mich öffentlich für einen strengen Blockzwang aus. Alles andere macht einfach keinen Sinn. Und wenn ich schon gradmal in Meckerlaune bin: muss es eigentlich sein, dass etliche Leute Rucksäcke mit ins Stadion nehmen? Das ist halt mal so was von zum kotzen, wenn die Kerle dann bei dem Gedränge auch noch den ganzen Kram auf dem Rücken dabei haben. Wahrscheinlich sind in den Dingern auch nur Lidl-Pfandflaschen von der Hinfahrt, die die Leute mit ins Stadion nehmen, weil sie Angst haben, der Busfahrer könne sie sonst klauen. Man sollte Rucksäcke im Stadion abgegeben müssen und dann frühestens 1 Stunde nach Abpfiff wiederbekommen. Ich wette, damit sollte sich das Problem relativ schnell lösen lassen!

Eine (für diese Entfernung) durchaus respektable Gästekurve machte sich dann pünktlich zum Anpfiff erstmals im weiten Rund bemerkbar. Das liess sich gut an und machte Lust auf mehr. Zugegebenermassen liess der Support in Hälfte eins einiges zu wünschen übrig – was leider bedeutete, dass wir nur etwa dreimal so laut waren wie der Grün-Weisse Streichelzoo auf der anderen Seite. Vor allem dieser nervende Dauersupport geht mir übelst auf die Eier. Ich kann leider keine Kreativität darin erkennen, wenn man in den ersten 15 Minuten nur 1 Lied singt. Ich finde es im Gegenteil absolut unkreativ und peinlich für unsere Szene. Ama erlöste uns dann von der monotonen Scheisse und versetzte die 5000 Hessen erstmals in einen Zustand leichten Ausrastens.


Vermutlich war der Jubel noch etwas verhalten, da sicher die meisten (wie zumindest ich) mit Schrecken dem entgegensahen, wie uns die Bremer Tormaschinerie nun für diese respektlose Dreistigkeit bestrafen würde. Wenig überraschend daher auch der Ausgleich ein paar Minuten später. Alles schien wieder seinen normalen Weg zu gehen. Eines sei aber noch gesagt: als ich das Stadion betreten habe, war ich im Meisterschaftskampf für Bremen. Das änderte sich aber nach dem Ausgleich der Bremer und dem folgenden Gepöbel im Bremer Oberrang direkt über dem Gästeblock. Wieso dürfen da eigenltich Heimfans sitzen? Keine Ahnung, aber von dem Momant an habe ich sogar Schalke mehr die Daumen gedrückt als diesen Bastarden in ihren Strassenreinigungs-Fisch-Trikots...

Das nächste Highlight passiert dann aber nicht auf dem Platz, sonder auf den Rängen – und hier ausnahmsweise Mal nicht auf Frankfurter Seite. Plötzlich sah man vereinzelt Leute im Stadion aufspringen, wild schreiend und gestikulierend. Daraufhin sprangen alle umhersitzenden Leute auf machten es dem vermeintlichen Animateur nach. Das passiert an etwa 50 Stellen im Stadion und langsam aber sicher ergab sich aus dieser Kettenreaktion ein ganzes Stadion, das wild hüpfend und gestikulierend abdrehte. Die ganze Szene wurde immer mehr zu einer grossen, jubelnden Masse. Mittlerweile war uns allen klar, dass der Zecken wohl gegen Schalke in Führung gegangen waren. Diese seltsame Euphoriewelle wurde immer lauter und man merkte wie sich das Gerücht, dass sich da auf der Tribüne verbreitete immer mehr bestätigte, aber noch nicht 100%ig sicher war. Mittlerweile stand das ganze Stadion und die Leute lagen sich in den Armen. Dann wurde ein Tor in Dortmund eingeblendet und langsam rutschte im Rahmen einer miesen Animation das Ergebnis von 1:0 ins Bild. Daraufhin löste sich die Anspannung des kursierenden Gerüchtes und das ganze Bremer Stadion rastete nun komplett aus. KRASS - es hat echt Spass gemacht, das mit angesehen zu haben. Eine unbeschreibliche Szene, die vielleicht 10 Sekunden dauerte, aber einfach nur der Hammer war.

Nun lagen also Schalke und Stuttgart zurück und die Bremer hatten vor wenigen Minuten ausgeglichen. Uns war klar, was die Fische jetzt mit uns machen würden… Es fiel allerdings auf, dass die Bremer zwar kombinieren konnten wie sie wollten und meiner Meinung nach auch viel zu viel Platz hatten; die Eintracht allerdings spätestens zum Strafraum dicht machte und Diego & Co nur der Raum vor dem Strafraum zur freien Verfügung stand. Die Eintracht konnte sich über eine solide Abwehrleistung in die Halbzeit retten und hätte mit ein wenig mehr Glück auch gut führen können. Köhler mit einem Distanzschuss aufs leere Tor und Streit mit 2 überragenden Schüssen waren nah dran.

In der Halbzeit passierte mal wieder etwas, was auch nur mir passieren kann. Irgendein Penner hinter mir labert mich in der Halbzeit an mit den Worten „Hast du dir für heute noch ein Trikot geliehen oder was?“. Ich hab erstmal garnix gecheckt. „Hä? Wieso?“. Daraufhin erklärte mir der Kerl, dass er mich für einen Bremer hält. War wohl nicht zu verkennen, dass wir einen Bremer unter uns hatten, aber wie kam er auf mich??? Nach etwa 30sekündiger Diskussion kam mir die Idee, die mich in allen Punkten der Anklage freisprechen würde:
Matze: „Soll ich dir meine Dauerkarte zeigen, oder was?“
Penner: „Ja, zeig doch mal“
Matze: „Okay, bitte…. Oh FUCK!!!! Die hab ich net dabei; die habe ich grade verliehen“
Penner: „Jaja, natürlich. Is klar!“

Oh Mann – meine Dauerkarte verleih ich nie wieder in meinem Leben. Nach Vorzeigen meines Eintracht-Mitgliedsausweises und meiner Pay-Clever-Card konnte ich sogar den Kollegen von der Richtigkeit meiner Worte überzeugen. Unglaublich: Da soll noch mal einer sagen, die Pay-Clever-Card wäre zu nichts nutze“. Aber die Frage sei trotzdem erlaubt, warum der Gerd für alle hörbar brüllen kann „WARUM SCHIESST DER KLOSE DENN DA NICHT SELBST?“, ohne dass es jemand interessiert, aber ich gar nichts machen muss um als ungewünschter Eindringling der Gegenseite angesehen zu werden. Anyway; zurück zum Spiel:

Die 2. Hälfte begann mit dem Besuch von Tim Wiese vor dem Gästeblock, wo er die Freude hatte, die nächsten 45 Minuten in unmittelbarer Nähe seiner Frankfurter Freunde zu verbringen. Auch der Gästemob freute sich und begrüsste den geliebten Bremer Schlussmann mit einem „Die Mutter von Tim Wiese ist ne xxx“ (da wir uns hier im Internet befinden, wo auch Kinder mitlesen, kann ich das leider nicht nennen. Ich denke aber dass uns allen klar ist, dass es hierbei darum geht, dass Tim Wiese’s Mutter abends nach 11 noch mal vor die Tür gegangen ist, um was dazuzuverdienen).

Der liebe Tim bestätigte dass unsere nettgemeinten Worte angekommen waren, indem er dem Gästeblock mal wieder seinen Mittelfinger präsentierte. Eigentlich könnte man sich ja mal fragen, wie oft sich der DFB das eigentlich noch ohne Strafe ansieht. Aber ich würde einfach mal sagen, der Tim und wir sind quitt und damit lassen wir es gut sein…

Aber a propos Tim: Der sah gar nicht mal soooo gut aus, als Fink den Ball an ihm vorbeistolperte und den mitgelaufenen Naldo mustergültig bediente. Dieser löste sich im richtigen Moment von Takaharas Manndeckung und schob den Ball ungefährdet ein. Unser Japaner kam (nicht zum einzigen Mal an diesem Nachmittag) einen Schritt zu spät und hatte das Nachsehen.



Was jetzt im Gästeblock los war ist mit den Worten „anarchistisch-explosionsartiger Ausraster“ definitiv völlig untertrieben and verharmlost. So einen krassen Freak-Out habe ich vermutlich das letzte Mal bei Schui’s 6:3 gegen Reutlingen erlebt. Gänsehaut pur und was von da an stimmungsmässig bis zur 80. Minute im Gästeblock abgeliefert wurde, dürfte ziemlich einzigartig im deutschen Fussball sein. Die letzen 10 Minuten verdrängten dann die Anspannung und apathisches „Raus! RAAAAUUUUUSSS!“-Rufe den normalen Support.



Spielerisch waren die Bremer eh längst ungefährlich und wenn die Eintracht kontern könnte, wäre die Geschichte spätestens nach 75 Minuten gelaufen gewesen. Aber wir können halt nicht kontern und weiter sage ich nichts dazu… Der Ausgleich von Wolfsburg breitete sich dann ebenso schnell im Gästeblock aus, wie Anfangs das BVB-Tor gegen Gazprom. Nochmals Riesenjubel über die frohe Kunde per Anzeigetafel und dann als Krönung der Abpfiff: ein letztes Mal kollektives Ausrasten in den Armen liegen mit wildfremdesten Leuten und ein (allerdings äusserst dürftiges) Abfeiern der Mannschaft nach Spielende.


Diese war nach 3 Minuten in der Kabine verschwunden und kam auch bis 18.15 Uhr nicht noch mal raus. Das ist schon sehr erbärmlich. Dass anfangs noch locker 2000-3000 Leute im Block warten, die 500 km gefahren sind und die Truppe sich nicht draussen blicken lässt. Erst viel später liess sich die Truppe dann noch mal im Anzug draussen blicken – aber davon sahen wir nichts mehr! Die Zeit bis 18.15 Uhr konnte man sich wenigstens damit vertreiben, der auslaufenden Verlierer-Elf aus Bremen bei jeder Auslaufrunde ein „Und Ihr wollt Deutscher Meister sein“ entgegenzuschmettern. Auch die „Deutscher Meister wird nur die SGE“-Rufe wurden wieder zu einem Klassiker. Daneben wurde der ebenfalls auslaufende Unparteiische mit „Markus Me-erck“- Sprechchören gefeiert. Dieser reagierte daraufhin mit einem schelmischen Grinsen und einem peinlich berührten (um nicht zu sagen: spitzbubenhaft ertappten) Abwinken gegenüber unserem Block. Ihm war allerdings anzumerken, dass er es mindestens so lustig fand, wie wir im Block. Genannter Schriri fiel im Übrigen durch eine sehr „britische“ Regelauslegung auf, was dem Spielfluss allerdings sehr gut tat. So sollten echt mal alle Schiedsrichter pfeifen. Als dann noch etwa 150 Leute im Block waren, verzogen auch wir uns und wanderten zurück zum Auto.

Das letzte Mal an jenem Tag verliess mich der Glauben an die Menschheit, als 2 Friedberger Schlampen uns darauf aufmerksam machten, dass wir beim Zumachen des Kofferraums vermeintlich aus Versehen 2 Schals eingeklemmt hatten. HERR, WIRF HIRN VOM HIMMEL!!!

Die Heimfahrt musste diesmal nicht verschwendet werden mit Diskussionen wie „Ey, da führst du nach 6 Minuten mit 2:0 in Bochum….“, mit einem „Wie oft verlieren wir eigentlich noch in der letzten Minute wichtige Punkte“ oder dem Klassiker „der Weissenberger muss den Ball da nur auf die Tribüne schiessen; der Schiri hatte die Pfeife schon im Maul!!!“. Nein: diesmal konnte man richtig ausgelassen sogar die Heimfahrt geniessen, das komplette Handytelefonbuch von Gerd und Steffen mit Eintracht-Gesängen (bzw. Tim Wiese-Gesängen) beglücken und über die glorreiche Zukunft der magischen SGE diskutieren. ENDLICH MAL!!!

Für die nähere Zukunft befürchtete ich zunächst mal 5-6 Mails von Carsten Knoop mit Inhalt „Streit unterschreibt in Schalke“, „Kyrgiakos verlässt die Eintracht“ oder „Amanatidis wechselt zum 1. FC Nürnberg“. Nun: bisher kam davon noch nichts. Somit steigt bei mir die Hoffnung, dass wir doch nicht die totale Söldnertruppe haben, die sich direkt nach dem Klassenerhalt in ihre Einzelteile auflöst. Aber was noch nicht ist, kann ja bekanntlich noch werden. Hoffen wir, dass zumindest der (in diesem Spiel ÜBERRAGENDE) Ama bleibt. Der Typ ist unsere Lebensversicherung. Dass die Hiobsbotschaften allerdings noch schlimmer würden als oben befürchtet, glaubte ich nicht befürchten zu müssen. Aber auch ich täusche mich manchmal. Warum verlängern wir mit Weissenberger und wollen Rehmer halten???

Etwas verwundert war ich ausserdem über den Bremer Radiosender, dessen Sprecher mehrmals betonte, wie schlimm dieser Tag sei und dass er allen Fussballfans sein tiefes Beileid ausdrückt. Hm, na ja: Danke auf jeden Fall, aber so schlimm fand ich den Tag gar nicht!!!

Ansonsten seien noch zu erwähnen, die Stuttgarter Bochum-Fahrer, die wir auf der Heimfahrt trafen, die uns mit einer Damen-Hoch-Geste aus dem Auto wohl klar machen wollten, dass sie uns für den Sieg über Bremen danken wollten. Jaja, kein Problem – gern geschen; gerne wieder! DEUTSCHER MEISTER WIRD NUR DER VFB!!! Zuletzt trafen wir noch die grässlichsten menschlichen Subjekte, die ich jemals gesehen habe. 3 Mitglieder vom 1. Frankfurter Schalke-Fanclub aus Nied. Alles was ich zu diesen Personen sagen würde, glaubt mir eh keiner, daher lasse ich es am besten ganz. Nur 3 Worte: BODENSATZ DER GESELLSCHAFT!!!

Fazit: Eine absolut überragende Auswärtsfahrt, die auch trotz der zweifellos langen Anfahrt und dem nasskalten Wetter nicht getrübt werden konnte. Eine jederzeit akzeptable, phasenweise sogar gigantische Stimmung. Eine endlich mal starke und willige Eintracht (Never change a winning team, gell FF?), die völlig verdient 3 Punkte aus Bremen mitnimmt und auf grandiose Art und Weise einer wieder mal verkorksten Saison ein versöhnliches Ende bereitet.

Auf ein Neues in 2007/2008



In diesem Sinne!

Matzel

(Anmerkung: Bis auf das erste Photo, sind alle Bilder Copyright SGE4EVER.DE. Mittlerweile müsstet Ihr ja wissen, dass ich meinen Fotoapparaten zu ganz besondern Anlässen stets im Auto oder sonstwo zu vergessen pflege).

1 Kommentar:

Tube198 hat gesagt…

Ihr Penner :)