Freitag, 25. April 2008

Schwarze Füße, gelbe Zähne, BVB

Vorsätzlich geklaut von www.schwatzgelb-dortmund.de

Boykott! Alle!

Die Heimkurve im Waldstadion"Sonst berichten wir vor Bundesligaspielen an dieser Stelle über Mannschaftsaufstellungen, Taktik und Verletzte. Doch vor dem Kick gegen die Eintracht rückt all das durch die Ereignisse der vergangenen Woche in den Hintergrund.

Nein, nicht die rund um den Pokal. Die mit der Stasi 2.0. Die Bespitzelung von deutschen Bürgern im Allgemeinen und Fußballfans im Besonderen hat einen traurigen Höhepunkt erreicht. Leidtragende waren diesmal die als extrem friedlich bekannten Fans aus Frankfurt. Was war geschehen?

Eigentlich ist es nur ein harmloses Lied. "Erste Runde Salzburg, zweite Runde Wien. Danach befreien wir Saddam Hussein", singen die Hessen gerne mit Bezug auf ihre letzte Europapokaltour. Die führte den Club natürlich nicht in den Irak, weshalb die Ansage bezüglich des mittlerweile längst in einem Erdloch verscharrten Ex-Diktators ironisch, als Spaß, zu sehen ist. Die Polizei in der "Hauptstadt des Verbrechens" zeigte sich allerdings gänzlich humorfrei und ließ führende Mitglieder der Ultras Frankfurt vom Bundesnachrichtendienst auf Kontakte in die arabische Welt überprüfen. Besonders im Fokus: Cengiz Y., Ali Ü. und Michael G., die als gläubige Muslime und Maschinenbaustudenten verdächtig schienen.

Die drei jungen Männer wurden, wie das Nachrichtenmagazin SPIEGEL berichtet, monatelang observiert, ihre Telefone abgehört, E-Mails abgefangen. Statt Anschlagsplänen erfuhren die BND-Agenten Details über geplante Choreos im Frankfurter Waldstadion, die geheime Anreise der UF nach Dortmund und die Anschaffung neuer Fahnen. Ein Richter, der die Abhörung daraufhin nichtDer BVB-Block beim letzten Auswärtsspiel in der Mainmetropole mehr weiter genehmigen wollte, zog seine Einwände nach einem Anruf von Innenminister Wolfgang Schäuble zurück und flog auf unbestimmte Zeit in die Karibik. Die Bespitzelungen gingen weiter und wurden erst beendet, als der SPIEGEL den Skandal aufdeckte.

Doch damit nicht genug. Das harmlose Liedchen der Fans war Auslöser für noch weitere Ermittlungen. "Wir fahren Fahrrad wie Erik Zabel. Erst nach Bologna und weiter nach Neapel", lautet eine Zeile der Hessen. Nun ist Erik Zabel seit seinem EPO-Geständnis leider nicht mehr der Saubermann, der er einmal war. So zu radeln wie er - das könnte den Konsum illegaler Substanzen implizieren. Von den eifrigen Frankfurter SKB darauf angesprochen, winkte das Drogenkommissariat des Frankfurter Polizeipräsidiums ab. Kein Interesse, keine Zeit, zu läppischer Fall.

Auf umso mehr Interesse stieß der Sachverhalt jedoch beim Internationalen Olympischen Komittee. Im Jahr der ohnehin schon krisengeschüttelten Spiele können die Sportverbände keine neue Doping-Diskussion gebrauchen. IOC-Vize und Jurist Dr. Thomas Bach machte den harten Mann und ließ seine Kontakte spielen. Wieder wurden Räumlichkeiten der Frankfurter Ultras durchsucht. Man fand weder Drogen noch Fahrräder, nur Äppelwoi..

Mladen Petric wurde auch bespitzelt

Kein Wunder also, wenn beim anstehenden Gastspiel des BVB in Frankfurt die Heimfans schweigen. Ein Boykott scheint das einzige sinnvolle Mittel gegen die Willkür zu sein, die ein banales, fröhlich klingendes Lied ausgelöst hatte. Eventuell hängt man auch noch ein paar Fahnen verkehrt herum auf.

Doch auch die Dortmunder sollten sich daran beteiligen. Denn: Wie erst jetzt bekannt wurde, hatte nämlich auch Borussenstürmer Mladen Petric vor einigen Wochen Schwierigkeiten mit dem Geheimdienst. Er wurde observiert, nachdem er am Telefon den verdächtig scheinenden Satzteil "Bin Mladen" ausgesprochen hatte. Wie das Magazin Focus berichtet, wurde daraufhin Petrics gesamte Familie derart rüde verhört, dass dem Kroaten zwar nicht die Lust am Fußball, aber zumindest die am Toreschießen verging. Mit Einstellung der Ermittlungen, die Petric-Anwalt Dr. Gerd Niebaum am vergangenen Samstag kurz vor Anpfiff des Pokalfinales erwirkt hatte, kehrte sogleich auch die Begierde des Stürmers nach wackelnden Tornetzen zurück.

Also, an die Schwatzgelben in Frankfurt: Schweigt für Mladen! Solidarität mit den UF! Gegen den Überwachungsstaat!"

Dank an den Verfasser Felix, der mir hier lästige Schreibarbeit erspart.

Fubu

Dienstag, 15. April 2008

Erst denken, dann reden! (WTF??)


Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und deswegen bog der Nils...ne, wir fangen früher an. Also, eigentlich wollte das Inferno Mannheim die Gelegenheit nutzen, um vor dem Auswärtsspiel beim Pinkel-Prinzen noch ein wenig niedersächsische Kultur zu erhaschen. Ziemlich schnell stellte sich heraus, dass wohl nur ich die Fahne der Eintracht hochhalten würde. So reiste ich letzten Freitag nach Friedberg um mit dem Roten Nils weiter nach Adenstedt zu fahren. Der Peiner hat mich dann aufgesammelt und hurtig galt es Strecke zwischen sich und die Wetterau zu bringen. Das gelang auch ganz prima und kaum eine halbe Stunde später sind wir Frankfurt-Westkreuz raus und rauf auf die A5 Richtung Norden. Im Tran hat der Vollidiot die gleiche Auffahrt genommen wie am Morgen - und zwar die Richtung Praunheim.

Überraschenderweise war die Verkehrsdichte um die uhrzeit etwas höher und so kamen wir eher träge voran und waren erst gegen halb elf in der niedersächsischen Idylle. Dort angekommen gab es erst mal eine Hausführung. Mich beeindruckte vor allem die Kellerbar der Familie R. - diese ist annähernd so groß wie meine Wohnung (sic!).


Mit ein paar Schnittchen (Dank an Nils' Oma) und einem Härke in der Hand verfolgten wir noch den Niedergang der Roten Teufel und des Kölner FC und waren hurtig zu Bett.
Samstag dann ging es mit ein wenig Vorlauf zum Zug und nach Hannover. Zur Einstimmung gab es Becks auffe Faust und die aktuelle Bild inne Hand. Hannover (ca. 520.000 Einwohner), das uneheliche Kind von Hanoi und Havanna, ist umringt von glanzvollen Orten und bildet mit Hüpede, Salzgitter und Isernhagen eine Metropolregion.


Da verwundert es nicht, dass der Niedersachse vom Bahnhof aus den schnellsten Weg zum weltgrößten Schützenfest sucht und dabei seine Pflichten gegenüber stadtunkundigen Touristen versäumt. Hierbei ein Dank an Jan, der immer wieder Einhalt gebot, damit Fubu-Sen Giertzamoto die obligatorischen Fotos machen konnte. Unter anderem von einer namenlosen Kirche, einem inoffiziellen Fan-Treff oder auch Deutschlands schönster Freiluft-Abort namens "BellaVista" (Bild links oben). BellaVista heißt soviel wie schöne Aussicht, aber wenn man sich dann mal die Pimmel-Parade ansieht, darf man geteilter Meinung sein. Auf jeden Fall scheint es in der Gemeinde Ilsede ein Muß zu sein, an dieser Stelle seine Notdurft zu verrichten. Mir als Württemberger verbietet es sich natürlich, so kurz nach dem Genuß englischer Braukunst, eben jene wieder abzuschlagen. Nachgereicht noch ein Bild aus dem Innern des Jack-the-Ripper's. Man beachte die roten Augen der Roten! (v.l.n.r. Nils, Fubu, Sören, Jan)


Kurz darauf trafen wir uns mit den ehemaligen Mitgliedern des Adlersturm Seeheim und genossen vor dem Spiel noch neddersässische Spezialitäten: Grillwurst und Pizza. Kilian brachte mich auf den neuesten Stand seines Hamsterkäfigbaus. So fachsimpelten wir über die Vor- und Nachteile von von Fichtenleimholz, die Minimaldicke von Bauglas oder auch über die Anwendung von schweiß- und speichelfesten Lacken.

Was schon vorher auffiel ließ sich nun nicht mehr verbergen: Das doppelte Lottchen! Scheinbar als Zwillinge geboren, aber bei der Geburt getrennt. Man beachte den Bartschatten, den Haarwuchs, die Statur, die Sonnenbrille, die Schuhe, die Hosen...das kann kein Zufall sein! Tobi, Nils, ihr seid von gleichem Blute! Der Kerl da links auf dem Bild kann unmöglich mit Euch verwandt sein! Laßt doch mal einen Test machen.


Die Einlaßkontrollen am Stadion waren die genauesten, die ich je erlebt habe. Jede Tasche mußte ausgeleert, jeder Geldbeutel geöffnet werden. Ähnlich genau nahmen es sich dann auch bei der Einlaßkontrolle..."Ich hab nichts gesehen". Dementsprechend voll war der Block. Matzel war schon wieder entnervt und sah sich das Spiel von Außen an. Sprich: hinter der letzten Stehplatzreihe, was aber für ihn keine größere Sichtbehinderung darstellte. Ich hingegen nutzte den Torjubel und preschte die Stufen hinunter zu Tube und Kilian. Der weitere Spielverlauf war Eintracht-typisch. Viele vergeigte Chancen, Sonntagsschuß von Hannover, noch mehr vergeigte Chance unlustiger Spieler, der verdiente Siegtreffer. Bekam es die Eintracht nicht gebacken, die 96er im 3 gegen 2 auszuspielen, war es ein "Konter" bei dem 2 Hannoveraner 5 Adler alt aussehen ließen. Auf Premiere hat man das schön sehen können. Super! Wieder mal ein Sieg verschenkt, was ein Rotz. Zu meinem Unverständnis titelte der Internetauftritt der Eintracht mit "Unglückliche und unverdiente Niederlage" - welches Spiel haben die denn gesehen? Hannover war zu keiner Zeit die wirklich stärkere Mannschaft, aber wenn unsere Mannschaft es versäumt, gegen in Unterzahl spielende Hannoveraner mehr als ein Tor zu schießen, darf man nicht rumheulen wenn die Dussel aus einer Chance zwei Tore machen!

Auf dem Rückweg trafen wir dann noch den Steinbach Mob, der den ganz ausgezehrten Fabian endlich mit leckerem Kuchen versorgen konnte. Wie kann es eigentlich sein, dass dieses leckere Backwerk (Farbgebung Eiter) bis zu meinem Eintreffen noch nicht angerührt war? Egal, ich habe mich darüber gefreut und Tube wird bei den nächsten Fahrten für Suse einspringen!

Aus unserer Reihe Toilette auf Reisen heute das Modell Fixerglück George Michael